DIE ROLLEN, DIE WIR SPIELEN – VOM GLAUBEN STARK SEIN ZU MÜSSEN

Unglaublich, selbst in der heutigen Gesellschaft werden Männer immer noch mit dem Bild des Starken und Selbstsicheren gleichgesetzt. Das zeigt sich in Beziehungen, im beruflichen Umfeld vor allem aber auch in der eigenen Selbstwahrnehmung. Doch was geschieht, wenn dieser Druck stark sein zu müssen, zu einer unsichtbaren Last wird?

In diesem Blogbeitrag gehe ich auf das Thema ein, warum viele Männer und auch Frauen, immer noch glauben, stark sein zu müssen, obwohl sie völlig überfordert sind und mit innerer Unruhe sowie Panikattacken zu kämpfen haben.

UNRUHE IN DER WELT

Es kriselt grad gewaltig auf unserer wundervollen Erde. Privat, wirtschaftlich und politisch durchleben wir alles andere als ruhige Zeiten. Manche Menschen schmeißen die Nerven, andere machen nach außen hin den Eindruck, komplett ruhig und gelassen zu sein. Viele sagen sich: „Ich muss stark sein!

Anlass für diesen Blogbeitrag ist ein tiefgehendes Gespräch mit einem sehr lieben Freund (und vielen ähnlichen in letzter Zeit). P. ist ein wundervoller Mann, reflektiert und stark (was auch immer das bedeutet), in einem sehr verletzlichen, ehrlichen Moment.

Ich spüre die meiste Zeit diese innere Unruhe

„Manchmal wache ich in der Früh auf und spüre nur mehr Panik in jeder Zelle meines Körpers. Diese innere Unruhe und die dauernde Anspannung, lange halte ich das nicht mehr durch. Das macht alles keinen Sinn mehr, aber ich muss stark sein.“ (Lies hierzu gerne auch meinen Beitrag zu innerer Leere)

Dieses Zitat spiegelt die Empfindungen vieler Menschen wider, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.

DIE ANGST, SCHWÄCHE ZU ZEIGEN

Auf meine Frage, ob er denn mit seiner Frau oder Freunden darüber spricht, blickt er mich ratlos an: „Natürlich lasse ich mir das nicht anmerken. Ich möchte M. (Frau) nicht verunsichern und sonst kann ich nicht riskieren, dass jemand davon erfährt. Das kann ich mir in meiner Position nicht leisten.“

Der eigene Anspruch an sich selbst und die vermutete Erwartung anderer, stark und ausgeglichen sein zu müssen, führt dazu, dass Herausforderungen und innere Kämpfe vor anderen versteckt werden.

TRAGEN EINER MASKE – LEIDEN IN STILLE

Auf die Frage, ob sie mit ihren Partnern, Familienmitgliedern oder Freunden über ihre Probleme sprechen, reagieren die meisten mit Zurückhaltung. Sie fürchten, dass das Zeigen von Schwäche ihre Beziehungen belasten könnte oder haben Angst vor dem gesellschaftlichen Stigma, das mit psychischen Gesundheitsproblemen, bei vielen Menschen leider immer noch, verbunden ist. Diese Angst vor dem Verlust von Status und Ansehen führt bei vielen Männern dazu, dass sie nach außen hin eine Maske tragen. Sie tappen in die Falle der Verschwiegenheit und leiden in Stille.

DAS GESELLSCHAFTLICHE DRUCKBILD

Der gesellschaftliche Druck auf Männer, stark sein zu müssen, ist in vielen Kulturen tief verwurzelt. Männer sollen die Versorger und die Beschützer ihrer Familie sein. Stimmt diese Erwartung nicht mit der emotionalen Verfassung überein, entsteht ein unglaublicher Druck, der meist dazu führt, dass die Rolle des Starken nach außen hin gespielt wird, obwohl Man(n) sich eigentlich schwach und verletzlich fühlt.

AUSWIRKUNGEN AUF DIE PSYCHE

Die Erwartung, ständig stark sein zu müssen, hat schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische und etwas zeitversetzt meist auch auf die physische Gesundheit. Die oftmalige Unterdrückung von Emotionen und das Übergehen des Gefühls der Überforderung, führen zu innerer Unruhe, Angst oder Panikattacken. All das hat Auswirkungen auf das tägliche Leben.

Kennst das Gefühl:

  • nach außen hin stark sein zu müssen, obwohl du kaum mehr Kraft hast, auf deinen Beinen zu stehen?
  • zu fallen, ohne Halt zu finden?
  • wenn bewusste oder unbewusste Sorgen dir die Luft zum Atmen nehmen?
  • wenn dein Körper beginnt zu “streiken“ (Schlaflosigkeit, Allergien, Magenschmerzen, Sodbrennen, Kopfschmerzen, …)
  • etwas leisten zu müssen, von dem du weißt, dass es dich im Moment völlig überfordert?

BITTE LÄCHELN

Trotz allem lächelst du? Spielst Souveränität, Leichtigkeit und Ungezwungenheit?

Du hast Angst, jemandem deine Sorgen zu erzählen, dich mitzuteilen, weil du nicht als schwach oder labil angesehen werden möchtest oder Angst um deine gesellschaftliche Stellung hast. Angst, deine Kollegen oder Mitarbeiter könnten Wind davon bekommen und die Situation vielleicht sogar ausnutzen?

SCHAUSPIELER IM SPIEL DES LEBENS

Mit letzter Kraft spielst du deine angelernte Rolle. Der Preis dafür ist hoch, denn es kostet unglaublich viel Kraft den Schein aufrecht zu erhalten. Kraft, die du im Moment nicht mehr hast. Zudem verdrängst du deinen Schmerz und verlierst damit immer mehr den Kontakt zu dir selbst. Du spürst nicht mehr, was du brauchst oder was dir guttut.

SCHRITTE ZUR VERÄNDERUNG

  • Selbstreflexion: Der erste Schritt besteht darin, deine Schwächen anzuerkennen und deine Emotionen wahrzunehmen.
  • Kommunikation: Gespräche mit dem Partner, engen Freunden, Familienmitgliedern oder professionellen Beratern sind ein entscheidender Schritt um aus der Falle des Schweigens auszusteigen und Unterstützung zu erhalten.
  • Selbstfürsorge: Stelle deine eigene körperliche und emotionale Gesundheit in. Dies umfasst regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf.
  • Entspannungstechniken: Das Erlernen von Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung unterstützt dich dabei deine innere Unruhe zu meistern.

WAS WIRKLICH ZÄHLT IM LEBEN, SIND DIE MOMENTE, IN DENEN DU AUTHENTISCH BIST.

Wir alle wünschen uns insgeheim nur eines: Gesehen zu werden, wie wir sind. Uns einem Menschen anvertrauen zu können, auch oder besonders dann, wenn es uns gerade nicht gut geht.

Eines der schwierigsten Dinge ist es, sich verletzlich zu zeigen oder andere um Hilfe zu bitten. Zu groß die Angst, auf Ablehnung zu stoßen oder die Überzeugung, alles alleine schaffen zu müssen.

DER WUNSCH NACH UNTERSTÜTZUNG

Es ist entscheidend, dass Menschen erkennen, dass sie nicht alleine mit ihren Sorgen und Problemen sind. Die Erwartung, immer stark zu sein, ist unrealistisch und ungesund. Es ist nicht nur okay, über seine Sorgen und Ängste zu sprechen, sondern es ist auch notwendig. Gesunde Beziehungen und ein starkes soziales Netzwerk spielen eine wichtige Rolle dabei, sich sicher zu fühlen und sich zu öffnen.

Ich möchte dich einladen, dein wundervolles Wesen mit anderen zu teilen. Dich zu zeigen, wie du bist und deine schönen, aber auch deine herausfordernden Momente mit den Menschen zu teilen, die dir nahestehen, die dir wichtig sind.

UM HILFE ZU BITTEN ZEUGT VON STÄRKE

Du DARFST um Hilfe bitten, wenn es dir nicht gut geht. Du DARFST „Schwäche“ zeigen, das ist wahre STÄRKE.

Wenn du dich anderen zumutest, dich anderen zeigst, so wie du bist. Deine Gefühle mit ihnen teilst, entsteht wahre Nähe und Intimität, es entsteht Vertrauen.

EIN GESUNDES UND ERFÜLLTES LEBEN

Der Druck immer stark zu sein, wird für viele Menschen zu einer erdrückenden Last. Es ist wichtig zu erkennen, dass es nicht nur erlaubt, sondern notwendig ist, über Sorgen, Herausforderungen und emotionalen Stress zu sprechen. Deine Stärke liegt nicht darin, deine Gefühle zu unterdrücken, sondern darin, deine eigene Verwundbarkeit anzuerkennen und Unterstützung anzunehmen. Ich möchte dich ermutigen, dich zu öffnen und Hilfe zu suchen, um ein gesundes und erfülltes Leben führen zu können.

DU BIST NICHT ALLEINE

Was mir bei diesem Beitrag so am Herzen liegt, ist dir zu sagen: Du bist nicht alleine. Viele Menschen stoßen grad an ihre Grenzen. Das ist deine Chance, etwas zu verändern.

Fühl dich in die Arme genommen, wenn du das Gefühl hast, dass dir das gut tut. Jeder Mensch hat Phasen, in denen er sich überfordert fühlt. Der Unterschied ist nur: Die wenigsten haben den Mut es zuzugeben. Das ist der erste Schritt in ein glückliches und erfülltes Leben fernab der Rollen, die du bisher gespielt hast.

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Catrine

 

 

 

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