Fühlst du dich leer, ausgebrannt, ohne Freude? Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Du wachst auf, hast lange genug geschlafen und trotzdem fehlt die Energie, um aufzustehen. Liegst da, während draußen das Leben stattfindet, und alles in dir schreit nach Rückzug. Willkommen in einem Zustand, den viele kennen, aber kaum jemand ausspricht: Innere Leere – keine Lebensfreude. Vielleicht erkennst du dich im folgenden Text wieder – entstanden im Gespräch mit einer Frau, die lange Zeit einfach nur funktioniert hat, bis gar nichts mehr ging.
Ein Sonntag, der alles sagt
Es ist Sonntag, 11 Uhr Vormittag. Ich liege noch im Bett. Zehn Stunden habe ich geschlafen. Trotzdem fühle ich mich müde, leer, ausgebrannt. Ich denke: Vielleicht wäre alles besser, wenn ich einfach noch ein bisschen mehr schlafe. Mehr Schlaf = mehr Lebensfreude, oder?
Aber das stimmt nicht.
Ich weiß es.
Ich will nicht aufstehen.
Draußen wartet das Leben – und ich empfinde nichts. Keine Freude, keine Sehnsucht, kein Drang etwas zu erleben.
Andere freuen sich aufs Wochenende, weil sie endlich Zeit für sich haben. Für Hobbys, Freunde, Leichtigkeit. Ich hingegen frage mich: Was macht mir eigentlich noch Freude?
Und diese Frage macht mir Angst. Denn ich weiß keine Antwort darauf. Da ist nur diese Leere. Früher habe ich meinen Garten geliebt. Meine Beete, mein Gemüse, die Erde in meinen Händen. Heute hängt über allem ein „Ich muss“. Ich muss im Garten arbeiten, weil sonst verwildert er. Und das wäre gleichbedeutend mit Versagen – und Versagen ist in meinem Leben keine Option.
Ich bin eine Macherin.
Ich bin stark.
Ich reiße mich zusammen – immer.
Das habe ich früh gelernt.
Die Wurzeln meiner inneren Leere
Meine Eltern waren immer fleißig. Haben sich ihren Lebensstandard mit „harter Arbeit“ aufgebaut. Leistung war heilig und oberstes Gebot.
Ich hörte Sätze wie:
- „Ohne Fleiß kein Preis.“
- „Müßiggang ist aller Laster Anfang.“
- „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“
- „Reiß dich zusammen.“
- „Wer rastet, der rostet.“
Diese Glaubenssätze haben sich tief in mir eingebrannt. Sie haben mein Unterbewusstsein geprägt. Heute erkenne ich: Sie sind ein Teil der emotionalen Überforderung, die mich lähmt.
Ich habe die Einstellung meiner Eltern übernommen – unbewusst.
„Arbeite, leiste, funktioniere!“
Und dabei den Kontakt zu mir selbst verloren. Ich bin sehr froh, dass ich das jetzt erkannt habe. Denn lange Zeit, hatte ich keine Ahnung.
Was bedeutet es, innerlich leer zu sein?
Innere Leere fühlt sich für mich nicht wie Traurigkeit an.
Sie fühlt sich an wie Nichts.
Kein Impuls, keine Sehnsucht, keine Verbindung zum eigenen Körper – einfach nur Leere.
Ich funktioniere. Ich mache. Ich halte durch.
Aber ich lebe nicht.
Ich spüre sehr genau, was andere brauchen und habe ein feines Gespür für Stimmungen, für Erwartungen. Diese Fähigkeit hat mich erfolgreich gemacht – beruflich. Aber gleichzeitig habe ich dabei vergessen, auf mich selbst zu hören. Ich habe verlernt, meine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen.
Vielleicht habe ich sie auch nie gekannt, weil ich nie gelernt, sie überhaupt zuzulassen. Oder ich wahr so beschäftigt die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen, dass meine eigenen nie Platz hatten.
Die Leistungsgesellschaft und ihr Preis
Mein Umfeld ist leistungsbereit, ehrgeizig, effizient. Wir funktionieren alle. Wir laufen, wie ein Hamster im Rad – Wir laufen, das Rad dreht sich.
Wie es meinen Kollegen geht, weiß ich nicht. Sie tun so, als wäre alles super. Doch in ihren Augen sehe ich die gleiche Leere und Erschöpfung, die ich in meinem Spiegelbild erkenne. Ich werde sie nicht fragen, wie sich sich wirklich fühlen, denn ich weiß, dass sie nicht ehrlich antworten. Denn auch ich würde nie zugeben, dass ich am Ende meiner Kräfte bin.
Niemand würde zugeben, dass er am Limit ist. Schwäche zeigen bedeutet, angreifbar zu sein.
Also machen wir weiter.
- Nur noch eine E-Mail.
- Nur noch ein Meeting.
- Noch eine Zusatzaufgabe in meinem übervollen Kalender…
Dann wird es besser… Das rede ich mir zumindest ein.
Und am Ende noch ein Wochenende, das sich nicht wie Erholung anfühlt.
Die Signale des Körpers, wenn wir zu lange funktionieren
Mein Körper sendet Signale.
- Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- Schmerzen
- Gereiztheit
- Verdauungsprobleme
- Schlafstörungen
- Panikattacken
Ich versuche sie zu ignorieren – so lange, bis es nicht mehr geht.
Ich habe lange gebraucht, um zu realisieren:
Da läuft etwas gewaltig schief in meinem Leben.
Leider bin ich noch erstarrt, anstatt etwas zu verändern. Ich sehe mir selbst dabei zu, wie ich mich durch den Alltag schleppe – unfähig, auszubrechen – und mich selbst gegen die Wand fahre. Genauso empfinde ich es im Moment: „Ich fahre mich gegen die Wand.“
(Lies hierzu auch gerne den Beitrag Raus aus dem Hamsterrad.)
Der Preis des Funktionierens
Mein Kopf sagt: „Du kannst nicht kündigen. Du kannst nicht einfach aufhören.“
Aber das stimmt nicht. Mein Mann und ich könnten uns eine lange Auszeit leisten. Doch da ist dieser Gedanke: Wer aufhört, ist schwach. Wer zu lange Pause macht, verliert.
Wenn ich mir mal etwas gönne, ein schönes Essen, ein neues Kleidungsstück, ein Wellness-Wochenende – dann kommt das schlechte Gewissen. Ich habe nichts geleistet. Also darf ich mir auch nichts gönnen.
Wie lange noch?
Um 13 Uhr zwinge ich mich schließlich aus dem Bett. Ich ziehe Gartenhandschuhe an, und schnappe mir den Handrasenmäher. Nicht aus Freude. Sondern weil ich sonst denke, der Tag war verschwendet.
Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 6:30 Uhr. Montag. Ich schalte um – Funktionsmodus: Meetings. Mails. Verantwortung.
6.35, erster Blick aufs Handy: Mein Chef hat mir Sonntagabend um 23:10 Uhr geschrieben. Ich habe noch nicht geantwortet. Unverzeihlich, sagt mein innerer Kritiker. Noch bevor ich geduscht habe, setze ich mich zum Computer und beantworte das Mail meines Vorgesetzten. Zusätzliche Arbeit kommt auf mich zu. Seit langem leiste ich weit mehr, als gut für mich ist. Aber ich sage mir: Diese eine Zusatzaufgabe schaffe ich auch noch, denn: Wer rastet der rostet…
Ein weiteres Zahnrad im System.
Ein weiteres Mal ignorierte Grenzen.
Ein weiterer Tag im Hamsterrad.
Willkommen in meiner Welt.
Zum ersten Mal habe ich wirklich das Gefühl, dass ich etwas ändern muss. Sonst fahre ich mich gegen die Wand – endgültig. Ich habe begonnen jeden Tag eine Übung zu machen, die mich wieder in Kontakt mit mir selbst bringen. Ich kenne mich sehr gut und weiß, dass es einige Zeit dauern wird, bis ich meine Verhaltensweise umstelle, aber ich bin auf einem guten Weg – endlich.
Wenn du innerlich leer bist – was Du jetzt tun kannst
Hast du dich während des Lesens wiedererkannt? Du bist nicht allein. Innere Leere ist kein Einzelfall, sie ist ein häufiges Symptom unserer Zeit. Das leise, aber deutliche Warnsignal deiner Seele.
Die gute Nachricht: Es gibt Wege zurück in die Lebensfreude. Sie führen nicht über noch mehr Leistung, sondern über Verbindung. Verbindung zu dir selbst, zu deinem Körper und deiner Wahrheit.
Veränderung beginnt nicht immer mit einem großen Schritt – oft ist es besser, jetzt sofort mit einem kleinen Impuls zu starten:
- Fokussiere dich auf deinen Atem. Atme bewusst ein und aus. Schließe für einen Moment die Augen und spüre deinen Atem.
- Erlaube dir einen ehrlichen Gedanken: „So will ich nicht mehr weitermachen. Ich möchte nicht nur funktionieren, ich möchte leben.“
- Schreibe den Satz „Ich will leben.“ auf ein Blatt Papier, in dein Tagebuch oder als Notiz im Handy.
- Gönne dir heute einen Moment nur für dich: einen Spaziergang, eine Tasse Tee oder fünf Minuten entspannende Musik.
Diese kleinen Schritte wecken dein Körpergefühl und zeigen dir, dass du selbst der Impulsgeber für deine Veränderung bist. Jeder dieser Schritte ist ein Akt der Selbstheilung. Es ist dein Beginn, dein bisheriges Leben hinter dir zu lassen.
Wenn du spürst, dass jetzt die Zeit ist, deine Selbstheilungskräfte zu aktivieren, die innere Leere zu überwinden und endlich wieder bei dir anzukommen – dann lade ich dich von Herzen ein:
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Hier beginnt dein Weg zurück in die Lebendigkeit.