Wenn du dieses Gefühl kennst, lies unbedingt weiter. Denn es ist kein Normalzustand, den du akzeptieren solltest. Es ist ein Warnsignal deines Körpers!
Die Aussage „Hilfe, ich steh unter Strom!“ beschreibt ein Gefühl der inneren Unruhe, von dem immer mehr Menschen betroffen sind. Meiner Erfahrung nach sprechen Frauen eher davon innerlich unruhig zu sein, während Männer vermehrt das Gefühl haben, unter Strom zu stehen.
Was passiert in mir
Um zu verstehen, was während dieses Zustandes in uns passiert, möchte ich ein Beispiel aus der Physik zu Hilfe nehmen.
Elektrizität fließt dann frei, wenn es zwei verschiedene Pole gibt, einen positiven und einen negativ geladenen. Sind diese vorhanden, fließt die Energie zwischen den Polen. Gibt es nur einen Pol, herrscht Stillstand. Ist die Spannung zu hoch, kommt es zu einem Kurzschluss.
POLARITÄT
Was bedeutet das für unser tägliches Leben? Leben ist Polarität. Einatmen geht nicht ohne Ausatmen, Licht gibt es nicht ohne Dunkelheit, warm nicht ohne kalt, Entspannung nicht ohne Spannung. Es braucht immer beides.
GLEICHGEWICHT
Dein Leben ist im Fluss, wenn du in den wichtigsten Lebensbereichen eine Balance zwischen den Polen hergestellt hast. Ein gesundes und glückliches Leben funktioniert ausnahmslos im Gleichgewicht. Ist ein Pol zu übermächtig oder gar nicht vorhanden, kommt es zu einer Blockade, einem Stillstand des Energieflusses. Das führt zu besagtem Gefühl, unter Strom zu stehen.
Wie kommt es im täglichen Leben zu diesem Ungleichgewicht?
Die Ursachen sind von Mensch zu Mensch verschieden und meist sehr vielschichtig.
Beziehungen
Der Mensch ist ein Beziehungswesen. Enge soziale Kontakte sind genauso wichtig, wie Zeit für dich alleine. Hast du in deinem Leben im Bereich Beziehungen Verletzungen erlitten, oder traumatische Erfahrungen gemacht, kann es sein, dass du Angst vor Nähe entwickelst. Dies führt dazu, dass du aus Sorge vor weiteren Verletzungen – unbewusst – beschließt, keine tiefen Gefühle zuzulassen, dich nicht mehr wirklich auf Beziehungen einzulassen oder dich verletzlich zu zeigen.
Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz
Du baust eine Schutzmauer um dich und dein Herz herum, hinter der du dich sicher fühlst. Durch diese Mauer blockst du jedoch jegliche Nähe ab, die für dein emotionales Gleichgewicht wichtig ist. Du verhinderst eine Ausgewogenheit zwischen Nähe und Distanz, die Energie fließt nicht.
Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen
Die zweite Möglichkeit ist ein Ungleichgewicht innerhalb einer bestehenden zwischenmenschlichen Beziehung. Damit alle Beteiligten sich glücklich und erfüllt fühlen und die Energie frei fließen kann, braucht es eine gesunde Balance zwischen Geben und Nehmen. Wenn eine Person das Gefühl hat, immer zu geben, ohne etwas zurückzubekommen, führt dies zu Unzufriedenheit oder Verbitterung.
Das Gleiche passiert, wenn ein Mensch nicht annehmen kann, was ihm gegeben wird. Obwohl er freiwillig darauf verzichtet, fühlt er sich unbewusst ausgenutzt. Der gebende Pol der Beziehung fühlt sich nicht wertgeschätzt, da seine “Geschenke“ nicht angenommen werden. Somit ist der Energiefluss für beide unterbrochen.
Ein ausgewogenes Verhältnis von Geben und Nehmen fördert das Glücksgefühl in Beziehungen und damit auch das allgemeine Wohlbefinden, das der Mensch in seinem Leben verspürt.
Das gilt für alle Beziehungen in unserem Leben, nicht nur für Paarbeziehungen.
Körperliche Gesundheit
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf sind wichtige Bestandteile eines gesunden Lebensstils. Ein Ungleichgewicht – sowohl ein “zu wenig“ als auch ein “zu viel“ – in einem dieser Bereiche, beeinträchtig das allgemeine Wohlbefinden und gesundheitliche Probleme häufen sich.
Sport zu treiben stärkt dein Immunsystem, hält dich körperlich fit und länger jung. Übertreibst du es mit der sportlichen Betätigung oder achtest dabei nicht auf deine individuellen Bedürfnisse, erreichst du das Gegenteil.
Es liegt an dir, ein ausgewogenes Verhältnis zu finden.
Emotionale Gesundheit
Das Zulassen und Ausdrücken von Emotionen in angemessener Weise ist entscheidend für deine emotionale Gesundheit. Ein Ungleichgewicht entsteht, wenn du entweder deine Gefühle unterdrückst oder, das andere Extrem, dich von ihnen kontrollieren lässt. Beides führt zu Stress und innerer Spannung.
Arbeit und Freizeit
Ein Ungleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit führt dazu, dass man sich überlastet und gestresst fühlt. Besonders Selbständige, deren Arbeit Freude bereitet, übersehen oft, dass sie trotzdem Phasen des Nichtstuns benötigen. Der Computer und das Handy sollten auch mal abgeschaltet werden, damit der Geist zur Ruhe kommt.
Zu viel Arbeit führt zu Burnout, Langeweile und Unterforderung zu Boreout.
Aussteigen aus dem Leistungsmodus
Erst ein gesundes Gleichgewicht ermöglicht es uns, wirklich produktiv zu sein. Doch auch die Freizeit kann sich für unseren Körper wie Arbeit anfühlen, wenn wir auch dort im Leistungsmodus agieren.
Das, worauf es wirklich ankommt, ist Regeneration. Regeneration bedeutet auch den gesunden Gegenpol zu leben. Das ermöglicht es dem Körper, die Energiespeicher wieder aufzufüllen.
Lebensaufgabe
Ich glaube daran, dass jeder Mensch eine Aufgabe in seinem Leben hat. Etwas, das er umsetzen oder in die Welt bringen soll. Diese Aufgabe erfüllt ihn und gibt ihm das Gefühl, ein wertvoller Teil unserer Gesellschaft zu sein, fernab des schneller, höher, weiter Strebens.
Der tiefere Sinn
Menschen, die ihre Seelenaufgabe leben, empfinden einen tiefen Sinn in dem, was sie tun und somit in ihrem Leben. Sie retten sich nicht von Wochenende zu Wochenende oder von einem Urlaub zum nächsten, da – fast – jeder Tag für sie mit Freude und Leichtigkeit gefüllt ist. Meist würden sie diese Tätigkeit auch dann ausüben, wenn sie keine Gegenleistung dafür erhalten würden.
Gegen den Strom
Menschen, die in Jobs oder Beziehungen – oder eben fehlenden Beziehungen – feststecken, die nicht ihrem Wesen entsprechen, Menschen, die gegen ihren Seelenplan agieren, fühlen sich langfristig gesehen unglücklich. Das Leben scheint wenig oder gar keinen Sinn zu machen. Dadurch blockiert die Lebensenergie.
Du kannst es dir vorstellen, wie bei einem Druckkochtopf. Anfangs ist der Druck gut auszuhalten, doch mit der Zeit wird er immer größer und irgendwann fliegt alles in die Luft.
Sagt die Seele zum Körper:
“Kannst du bitte etwas unternehmen, auf mich hört sie/er nicht.”
Je länger wir “den Deckel draufhalten“, umso mehr haben wir das Gefühl, unter Strom zu stehen, werden innerlich unruhig und im schlimmsten Fall körperlich oder psychisch krank. Die Energie fließt nicht mit dem Leben, du schwimmst gegen den Strom.
Hilfe, ich stehe unter Strom, was kann ich tun?
Das Gefühl, unter Strom zu stehen, ist ein ernst zu nehmendes, erstes Warnsignal deines Köpers, dass in deinem Leben ein Ungleichgewicht herrscht. Meist weißt du, bewusst oder unbewusst, sehr gut, in welchen Lebensbereichen du Verbesserungspotenzial hast.
Meditation, Journaling oder eine monotone Tätigkeit können dich dabei unterstützen, die Ursache zu ergründen.
Dringend
Hält das Gefühl über einen längeren Zeitraum an, ist es ein dringendes Signal deines Körpers, dass du aus dem Gleichgewicht geraten bist und schon längere Zeit gegen den Strom schwimmst. Jetzt ist es wichtig, rasch Veränderungen in deinem Leben vorzunehmen, damit die Energie wieder fließen kann. Tust du das nicht, riskierst du deine Gesundheit.
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Catrine
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